Home

Geschichtliches
zum Thema
Plissee
Einsatzgebiete
für Plissee
Grundtypen
der Falten
Maschinelle
Herstellungs-
Verfahren
Manuelle
Herstellungs-
Verfahren
Crash- und
Sondermodell
Herstellung
Berechnungs-
methoden
Stoffverbrauch
Verarbeitungs-
technische
Hinweise
Materialwahl
Plissierfähigkeit



Rund um das Thema Plissee für die
Bekleidung
Muster
und
Modelle
Dämpfschränke
und
Plisseeformen
Filterfaltung
Kontakt
und
Adresse


Verarbeitungstechnische Hinweise


Rohmaß-Zuschnitte

* Beim Maschinenplissee ist der Beginn der ersten Falte in der Regel zufällig, weil
dies vom ersten Zugriff der faltenbildenden Maschinenmesser abhängig ist.
Plissierte Rock Bahnen werden sinnvollerweise so zusammengenäht, dass die
Naht verdeckt im Einschlag genäht wird. Da bei Maschinenplissee´s regelmäßig
nicht gewährleistet ist, dass der Beginn der ersten Falte (oder auch der letzten Falte)
brauchbar zum zusammennähen ist, müssen Grobschnitte zum Plissieren gegeben werden,
die diesen Verlust berücksichtigen. Meist wird deshalb eine Stoffzugabe gewährt, die dem
Stoffverbrauch einer zusätzlichen Falte (pro Bahn) entspricht.

* Beim Handplissee hingegen wird der Stoff beim Einlegen in die Schablone so ausgerichtet, dass
der Beginn der ersten Falte möglichst ohne weiteres Nachschneiden vernäht werden kann. Der
dennoch mögliche Verlust durch einen "Überstand" am Ende der letzten Falte ist mithin kalkulierbar.


Fadengerade Zuschnitte

Stoffbahnen mit ungeraden Fadenverlauf führen regelmäßig dazu, dass die Falten beim hängenden Rock zu
"drehen" beginnen, mit der Folge einer Optik, als ob die Falten aufspringen. Es ist daher darauf zu achten,
dass die Stoffe im geraden Fadenlauf zugeschnitten werden. So weit der Stoff hierzu geeignet ist, empfiehlt es
sich die einzelnen Bahnen zu reißen, statt zu schneiden, da somit sicher ein gerader Fadenlauf gewährleistet ist.
Allerdings muss darauf geachtet werden, dass der Stoff nicht durch das Reißen verzogenen wird
(die Webkanten sollten beidseitig mit der Schere eingeschnitten werden).


Saum Probleme

Die Säume einer zu plissierenden Ware sind oft Problembereiche. Der doppelt oder auch dreifach liegende
Stoff des Saumes wird sowohl beim Handplissee, mehr noch beim Maschinenplissee einem unverhältnismäßig
größeren Druck ausgesetzt, als die übrige, einfach liegende Rockware. Da viele Stoffe druckempfindliche
reagieren kommt es hier oft zu Glanzstellen, welche oft nur auf ein unabwendbares Maß reduziert werden können.
Aber auch Abdrücke und sogar kleinere Faltenfehler können im Saumbereich entstehen und sind manchmal nicht
vermeidbar. Da der Saum selbst schon ein kritischer Bereich ist, muss besonders auf eine fachgerechte Naht
geachtet werden. Oft sind Säume "eingehalten" (zusammengezogen), weil die Fadenspannung der Nähmaschine zu
fest eingestellt war, oder sie sind "ausgeleiert" (gedehnt) durch eine zu lockere Fadenspannung. Die Folge ist in beiden
Fällen, dass der Zuschnitt hierdurch aus dem rechten Winkel gerät und im Extremfalle nicht fehlerfrei plissiert werden
kann. Beim Plissieren bestehen zwar begrenzte Korrekturmöglichkeiten, allerdings können diese Korrekturen meist
nicht gleichmäßig über die gesamte Bahnlänge erfolgen, womit bei einer Ungleichverteilung wiederum das Problem der
sich drehenden Falten entstehen kann.


Eine Hilfe zur richtigen Einstellung der Fadenspannung gibt das so genannte Jo-Jo Prinzip:
Die Fadenspule wird ähnlich einem Jo Jo am Faden hoch gehalten; spult sich der Faden durch das
Gewicht der Spule von selbst ab, so ist die Fadenspannung zu schwach eingestellt. Beim Ausführen einer
leichten Ruckbewegung, ähnlich dem Jo-Jo-Spiel, muss sich der Faden etwas abspulen, jedoch selbstständig
auch wieder zum Stillstand kommen. Spult sich der Faden nicht etwas ab, so ist die Spannung zu fest eingestellt.
Eine Ausnahme zu den oben genannten Problemen bietet sich, bei den Modellen, welche abweichend von der
Regel erst nachdem Plissieren gesandt werden. Nämlich entweder bei durchgängig plissierte Modellen, bei
welchen durch nachträgliche Säumen gewollt der Effekt eines sich öffnenden Faltenbruches erzielt werden soll.
Dies wird vor allem bei Sonnenplissee ist beabsichtigt. Aber auch andere Modelle, bei welchen nur ein
Sattel plissiert wird werden vielfach nachträglich die sollen.
Dies wird zum Beispiel bei Raffel- Plissee fast immer gemacht.


Halbkreiszuschnitte

In der Regel entsprechen die Nahtstellen von Halbkreiszuschnitten den Webkanten und sind daher meist
auch fadengerade. Die Zuschnitte sollen möglichst im genauen Kreisbogen erfolgen, allerdings als Grobschnitte. Halbkreiszuschnitte bergen in sich die Problematik ihrer speziellen Fadenverlaufssituation: die Außenkanten und
die Mittellinie des Halbkreises besitzen einen geraden Fadenlauf, dazwischen beginnt der Fadenlauf immer
schräger zu werden bis zu dem Umkehr., in welchem er sich praktisch kreuzt. In den Bereichen eines geraden
Verfahrenlaufes kann der Faden im Rahmen seiner Dehnungsfähigkeit das Stoffgewichts tragen; je schräger dieser
Fadenlauf jedoch wird, umso mehr beginnen die Fäden durchzuhängen - es entsteht dadurch das Problem des
sich Auslängens im schrägen Fadenlaufbereich. Dort wird dann ein Korrekturschnitt erforderlich werden.
Da der Effekt des sich Auslängens bei verschiedenen Stoffqualitäten eine längere Zeitdauer in Anspruch nimmt,
wird bei diesen Stoffen oft nach geholfen, in dem die Halbkreise im Ausschnitt (Bund) zusammengegriffen werden
und danach mit Schwung an einer glatten Tischkante "ausgeschlagen" werden. Die Nachgiebigkeit in schrägen
Fadenlauf wird dadurch provoziert erst nach dem Korrekturschnitte wird die Ware gesäumt. Dies ist dann ein
typischer Fall eines aufspringenden Saumes, da die Ware im umgeschlagenen Saumbereich auch in seiner
Faltenrichtung umgekehrt wird und so dem Faltenbruch des sichtbaren Oberstoffes entgegenwirkt.


Stufen-Röcke

Bei der Anfertigung von Stufenröcken ist insbesondere darauf zu achten, dass die unterschiedlichen Weiten
der einzelnen Stoffbahnen möglichst gleichmäßig verteilt werden. Gerade auch beim Zusammensetzen der
Rockstufen muss auf eine gute Fadenspannung geachtet werden, welche die Bahnenansätze nicht einhält.
Eine zu feste Fadenspannung würde zu der unschönen Optik führen, dass ausgerechnet im Übergang zur
breiteren Bahn die schmalere noch enger fällt.
Wird die höhere Stoffmenge der längeren Stoffbahnen nicht gleichmäßig auf den kürzeren Stoffbahnen
verteilt so entsteht zwangsläufig eine ungleichmäßige Faltenoptik welche im Extremfall den Rock fehlerhaft
aussehen lassen kann.